Friday, September 5, 2008

Istanbul

Ich bin mittlerweile seit ein paar Stunden wieder in Bulgarien und hier IN Sozopol gibts zwar gute Fotomotive aber kein Inetcafe in dem man USB anstecken kann. Das ist originell. Tippen kann ich aber deshalb muesst ihr vorerst ohne Bilder auskommen. Werden aber nachgeliefert, sobald wie moeglich.
Im Bus nach Istanbul: neben mir eine 150 Kilo Frau die sich schon bei der kleinsten Bewegung anmass, meine vorfreudige Gemuetsstimmung mit tuerkischen Ausdruecken des Unbehagens zu belasten; als sie allerdings den Duty Free sah, rannte sie allerdings als ginge es um ihr Leben. Das fand ich lustig und damit meine gute Stimmung wieder, die sich auch nicht legen sollte als ich meine 3 ersten Schritte auf der Istiklal wagte. Die Istiklal ist die Hauptbummelstrasse IStanbuls und einfach der Wahnsinn, einfach weil dort zu jeder Tageszeit hunderttausende Menschen unterwegs sind. Man nehme die Mariahilfer und schaffe die Autos und die Baueme weg mache die Innere doppelt so lang und bepflanze sie mit Menschen. Dann hat man die Istiklal.

Der erste Tag wurde also zu einem planlosen Umherirren in den engen Gassen zwischen Goldenem Horn und Bosporus. Unterwegs durfte ich einer Taube Sterbebegleitung leisten, mich von einem Cafebesitzer gleich aml ordentlich ausnehmen lassen und begann mit meinem analogen b*w street Projekt. Sehr schoen.

Abends traf ich den Tobias meinen potentiellen Couchsurfing host, und sich als supernetter Kerl, nebenbei Projektmanager mit bewegter Vergangenheit und einer fantastischen Wohnung herausstellte.

Bereits am ertsen Tag fiel mir auf wie menschlich hier mit den Alten Menschen (naja gut nur mit den Maennern) umgegangen wird: die sitzen naemlcih allesammt irgendwo im Schatten und verbringen die Zeit damit Backgommon oder Schach zu spielen und dabei Schwarztee zu schluerfen. Dabei schauen sie dem Treiben zu und ich kann schwerlich eine schoener Metapher finden fuer diese Stadt, gefanegen zwischen Tradition und Moderne.

Als Arbeitsbeschaffungsmassnahme werden hier unter anderem 10Mal soviele Muellmaenner eingesetzt als noetig (dafuer werden die Mistkuebel abmontiert) Beschleicht den Westeuropaeischen Reisenden am ersten Tag bereits beim Verluste eines Zigarettencellophanes ein unbaendiges Gefuehl der Scham hat jener am dritten Tag bereits kein Problem mehr damit einen Plastikbecher fallen zu lassen. Bis Zur Aludose hab ichs aber nicht geschafft.

Um auch gleich mal mit zwei standhaften Mythen aufzuraeumen: Kebeb wurde nciht in Berlin erfunden, allerhoechstens die europaeische Variante davon, was ja auch nichts schglechtes ist, denn hier bekommt man uU den Dueruem mit Pommes innen drinnen serviert. Lecker. Zweitens: BErlin ist nicht die zweitgroesste Tuerkische Stadt, da hat ja Ankara schon mehr Einwohner als Berlin insgesamt. Info am Rande> Die Deutschlaender (soe werden die Deutschtuerken hier genannt) sind bei ihrten Landsleuten nicht sonderlich beliegt, da sie zum groessten Teil aus der ungebildetetn Unterschicht rekrutiert wurden.

Istanbul selbst ist eine ueberraschen europaeische Stadt, natuerlich auch orientalisch, aber wenn man so die Strassen der inneren Viertel entlangschlendert, dann sieht man eigentlich kaum einen Grund warum dieses Land nicht zur EU sollte. Klar ist aber auch, dass Istanbul nicht stellvertretend fuer die Tuerkei genommen werden kann.

Hier gibt es alles, und Gegensaetze leben nebeneinander wie ich mir das zuvor nicht ausmalen konnte: hektisch und relaxed geht es hier innerhalb eines Meters zu, arm und Reich leben nebeneinander, es gibt Wienerisch sprechende Jeanssultane, unglaublich schoene Frauen und solche bei denen man das nicht sagen kann weil sie die Burka tragen, es gibt Nightlife das Barcelona locker in den Schatten stellt, und Schuhputzer die ihre Buersten verlieren, damit sie sodann hilfsbereite Touristen abcashen koennen. Nach einem Mal kennt man den Trick aber, der wahrlich kein schlechter ist.
Unglaublich sind die Aussmasse dieser Stadt, und ich wuenschte ich waere hier als Bauunternehmer taetig, denn das einzige was die Tausenden Hochhaeser am Stadtrand ueberragt sind die Baukraene fuer neue.

Aja und bevor ichs vergess: Faehren gibt es hier, die als Oeffis fungieren. Auf einer solchen weniger oeffentlichen, bei einer naechtlichen Party auf einer solchen hab ich dann meine Reisegefaehrtin Maren kennengelernt, die mich an der Hand nach... na das wird noch nicht verraten, nur soviel: auf ins Postkartenland!
PS: Vielen Dank an Tobias fuer die tolle Gastfreundschaft, die Dachgrillparty, das zum Fortgehen mitnehmen, fuer die Infos usw.
PPS: Solltet ihr bis Anfang Oktober zufaellig nach Istanbul kommen: Im Santralistanbul (das gar nicht soo zentral ist wie der Name vermuten liesse) die tolle MArtin Parr Ausstellung anschaun!!!

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