Lifeball 2011
Alles könnte auch ganz anders aussehen und dadurch in den Köpfen der Menschen etwas anderes sein.
Villem Flusser schreibt in „Für eine Philosophie der Fotografie“: Die Codierung der technischen Bilder geht aber nun einmal im Inneren dieser Black Box [der Kamera, Anm. F.R.] vor sich, und folglich muss jede Kritik der technischen Bilder darauf gerichtet sein, ihr Inneres zu erhellen. Solange wir über eine derartige Kritik nicht verfügen, bleiben wir, was die technischen Bilder betrifft, Analphabeten.“ (2011, S.14)
Ich find es interessant, wie aus dieser sehr schrillen Veranstaltung (obwohl sie von den Hietzinger Kids geflutet wird) eine durch und durch konventionelle gemacht wird, und zwar durch die mediale Präsentation. Dieser Bilderfluss aus Agenturfotos, prall gefüllt mir Promiportraits und gestellten Aufnahmen, sieht seit Jahren gleich aus. Da ist ja die Hochzeitsstrecke des Provinzfotografen Herbert S. origineller.
Schon witzig, dass hier soviele Leute stehen und alle dasselbe Foto machen. Andererseits isses auch klar, weil das unkonventionelle Bild wird ja nicht gekauft, und zum Spass stehen die Kameraleute da nicht herum.
ganz ergriffen war er der Thomas.
Und obwohl die lieben Menschen vom Presse Schaufenster eh viel in die Serie gepackt haben, war das Bild zuviel. Irgendwie klar, andererseits naja, ein eyecatcher ist es auch. Was darf man denn eigentlich zeigen und was nicht?
Und im Endeffekt zensier ich mich ja grad selber, oder besser, werd durch das Internet als Medium zensiert. Denn jetzt mal im Ernst: welche flauen schwarzweiss Bilder, mit geflashtem nebel aus der distanz, die kein rechtes weiss und kein schwarz haben werden denn überhaupt akzeptiert? Die brauch ich gar nicht zeigen, obwohl sie mir selber gut gefallen.
Eine Auseinandersetzung mit dem Gedanken hinter dem Bild findet ja sowieso kaum statt, zumindest nicht im Netz. Zeig mal ein komplexes Bild im Netz, finden alle scheisse. Ich auch.
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