Monday, March 29, 2010

Jerusalem 1



Ostern ist. Deshalb gibts diese Woche Bilder aus Jerusalem.

Den Anfang machen Street images und Environmental Portraits aus der Altstadt, rund um die und abseits der via dolorosa (=Kreuzweg).


Eines der ersten Bilder, die auf meinem 4wöchigen trip in die West Bank und nach Israel entstanden. Am frühen Morgen nahe der Busstation. Nachdem mein Flugeug um 2a.m. in Tel Aviv landete, musste ich, in Jerusalem angekommen, noch etwas auf den Bus nach Ramallah warten. Weil grad Ramaddan war, schlugen sich die arabischen Israelis vor Sonnenaufgang noch schnell die Bäuche voll.


Am Tag darauf entschloss ich mich, durch die engen Gassen des arabischen Viertels der Altstadt zu streifen. Als erstes fällt auf, dass es hier unglaublich viele Kinder gibt. Das ist ja auch ein Problem, dem die jüdischen Israelis gegenüberstehen, denn während insbesondere die modernen Juden kaum Kinder bekommen, haben die Araber viele. Deshalb geht der Trend dahin, dass es in Israel langfristig mehr Muslime als Juden geben wird.



Die Gastfreundschaft der Araber ist ja sprichwörtlich. Irgendwie dürfte ich schon einen ziemlich desolaten Eindruck gemacht haben, denn man darf ja auch nichts trinken in der Öffentlichkeit, und das bei 30 Grad. Ein junge hat sich daraufhin meiner erbarmt und mit zu sich nach Hause genommen. Dort lief im Fernsehen KoranTV und die ganze Familie saß zusammen, außer die Mutter, die kam nicht aus der Küche. Jedenfalls bekam ich CocaCola serviert. Im Bild: der Balkon.



Der Vater erzählte mir er habe schon viele Kinder (alle am Bild) wolle aber noch mehr.



Als ich die Familie wieder verließ, um mich dem Damaskus Gate irgendwie anzunähern, traf ich diesen eigenartigen Jungen. Er wollte, dass ich seine Taube fotografiere. Ich tat wie mir geheißen wurde, aber natürlcih nicht ohne den exteren Blitz schon in Position zu bringen. Das Bild war natürlich er mit den Käfigen in der Hand, nur wusste er das noch nicht. Ich schon.



Das schöne ist ja, dass man sich in den Gassen dort vorzüglich verlaufen kann, und man eigentlich fast überall reindarf (auf diese Weise landete ich zB in einem Frauenkloster, das irgendwo weit hinten versteckt war) Auch geil: die Wände atmen Geschichte.





Ich hab de Frau dann auf ihr Mißgeschick aufmerksam gemacht.




und in Wirklichkeit sind ja die Hälfte der Gebäude irgendwelche Geschäfte.







Ich genieße es immer, Fotografen zu treffen. da gibt s was verbindendes. Der Vater dieses Mannes hat Jeruslam in den 50ern fotografiert, sein Sohn macht jetzt dieselben Bilder wie der Großvater. Schöne Bücher hatte er zum Verkauf, und tolle Vintage prints.



Er hingegen hatte Gott im Angebot. Ich saß dort herum, schlürfte mein Cola, und wolle eigentlich ganz was anderes fotografiern. Da nahm er mit seinem Sekretär am Nebentisch platz. Ein gutes Beispiel dass man sich nix scheißen soll, und einfach jeden, den man gerne fotografieren will fragen soll, ob man darf. In diesem Fall hat es aber einiges an Überwindung gekostet. Sogar mich.



Direkt an der via dolorosa.

4 comments:

Anonymous March 29, 2010 at 1:49 PM  

dass man nix scheißen soll?! ; )
sonst aber coole bilder!

Geri March 30, 2010 at 5:49 AM  

wirklich eindrucksvolle bilder!

Anonymous March 30, 2010 at 12:56 PM  

Das unterste Foto erinnert mich an HCB - wenn's s/w wäre!

Alles suuuuuuuuper Bilder!

LG, Flo

Anonymous April 14, 2010 at 9:11 AM  

Sehr schön! Erst jetzt gesehen und sehr beeindruckt udn berührt! Wobei das wohl ein Misch ist aus der Qualität deiner Fotos und der eigenen Erinnerungen an Jerusalem.
Best,
Blacky Palermo

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