Monday, April 26, 2010

AUT - Editieren

Es ist ziemlich genau ein Jahr her, dass ich meine Reise nach Österreich angetreten habe. Im Nachhinein stellt sich heraus, dass dabei insgesamt drei Serien entstanden sind: Eine konzeptuelle, die allseits bekannten 1000ÖsterreicherInnen; daneben eine, die alles, was sich so angesammelt hat beinhaltet; und eine kleine, über die ich noch nichts verrate (weil ich da das Konzept erst festhalten muss und noch ein paar shots machen will)

Im Moment hab ich genügend Abstand von der Sache, um die freie Arbeit zu editieren; viele Eindrücke gabs ja eh schon hier, aber die Essenz ist in dieser Form halt nicht wirklich (be)greifbar. Das war sie ja auch für mich nicht, wenn man in die Melodie der Dinge eintaucht kann man sie irgendwann mal mitsummen, aber ihre Struktur, ihren Aufbau und innere Logik deshalb noch nicht beschreiben. Das war aber auch bewußt so gehalten damals, eine Fotoserie, die von Empathie lebt, und vom Unterbewußten.

Ich hab mich vorige Woche ein wenig in der Beschreibung einer Figur der Romantik wiedergefunden: in der des Ästheten. Und das lässt sich auch aus vielen meiner Bilder ablesen: denn er schützt sich vor der Welt mit Ironie. Schreibt Kierkegaard, und der muss es ja wissen. Vielleicht ist es genau das, was mich dazu gezwungen hat, eine strukturierte Beschreibung Österreichs zu entwerfen: das 1000er Projekt. Wobei, vielleicht gebe ich dadurch nur der Gleich-gültigkeit Struktur.

Jedenfalls ist das Ergenbnis der wiederholten Sichtung der Sommerbilder etwas naja, deprimierend. Weniger, was die Qualität der Bilder betrifft, mehr, was deren Inhalt anbelangt: Alkohol, Biederkeit, Provinzialität, das Bemühen, des Landes Herr zu werden, um es dann vermarktbar zu machen. Ich glaub ich könnt schon einen Fotband nur zum Spießertum der Provinz zusammenstellen. Gleichzeitig lässt sich eine subjektlose Sehnsucht, die sich auf weißGottwas richtet feststellen. Vielleicht bin ich das selbst.

Ich find, vieles vom eben gesagten lässt sich in folgedem Bild wiederfinden (das ein Kitschbild ist)



Tut mir leid, dass es hier in letzter Zeit nicht allzuviel gab.
lgfr.

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